Nach der Enthauptung von Urs und Viktor reiste Verena, die Verlobte von Viktor, unverzüglich nach Salodurum. Unweit der Stadt fand sie in einer engen Waldschlucht Unterkunft, wo sie während langen Jahren hauste und Kranke pflegte. Die Kinder der Armen besuchten sie und hörten ihren Geschichten zu, nachdem Verena ihnen die Hände und das Gesicht gewaschen hat und mit dem Kamm durch die zerzausten Haare gefahren ist.
Eines Tages, als sie müde den Heimweg durch die dunkle, regennasse Schlucht suchte, glitt sie aus. Eine klitzekleine Öffnung in der Felswand, in der ihre Hand im letzten Moment noch Halt zu fassen bekam, rettete ihr Leben. Bis heute haben viele Menschen, um Heilung flehend, ihre Hand in die Öffnung gehalten.
Von bösen und neidischen Menschen verfolgt, hielt es Verena nicht mehr länger aus. Sie nahm Abschied von den Gräbern der Thebäer und fuhr, auf einem Mühlstein sitzend, flussabwärts, bis dorthin, wo die Aare in den Rhein mündet. Bis zu ihrem Tod im Jahre 344 n. Chr. lebte Verena in Zurzach, wo sie begraben liegt.