Am 1. März 2017 löste ein Funkenflug einer brennenden Kerze in der St. Verenakapelle einen Brand aus. Obwohl das Feuer rasch gelöscht werden konnte, entstand vor allem infolge der starken Rauch- und Russentwicklung ein grosser Schaden im ganzen Innenraum der Kapelle.
Die Reinigung der betroffenen Flächen erwies sich als äusserst aufwändig, da die Oberflächen zum Teil sehr heikel sind und eine Reinigung z.B. des bemalten Verputzes nicht ohne sofortige nachfolgende Konservierung möglich war. Die Bürgergemeinde Solothurn, als Eigentümerin der Kapelle, beschloss deshalb, eine Gesamtsanierung der St. Verenakapelle durchzuführen.
Als erstes wurde - in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege - in der hinteren Grabgrotte die Brandspuren entfernt und die Felsoberflächen gereinigt. Ebenso wurden die graugefassten Holzfiguren in der Grotte ergänzt, gereinigt und neu gefasst sowie die Schmuckelemente an der Architekturkulisse instand gestellt. Dann brachte man die Kirchenbänke und deren Holzböden zum Restaurieren und Instand Stellen ins Aelier des Restaurators. Wo nötig wurde der Tonplattenboden der Kapelle geflickt, wobei ca. 90 Platten erneuert werden mussten. Die "neuen" Platten waren vorgängig von der Denkmalpflege zur Verfügung gestellt worden.
Für die Arbeit an den äusseren und inneren Putzoberflächen an Wänden und Gewölben musste die Kapelle mit einem speziellen Gerüst für Strahlarbeiten eingekleidet werden. Mittels Strahlen mit speziellem Strahlgut wurde dann die vor Jahren aufgebrachten unzweckmässigen Anstriche auf den Putzflächen entfernt . Dann erfolgte die Restreinigung und Reparatur der Putzoberflächen Innen und Aussen. Gleichzeitig wurden die übrigen Kunstgegenstände, wie Baldachin über dem Altar nebst Figuren und Bilder in der Vorhalle gereinigt und Instand gestellt.
Pünktlich auf den St. Verenatag, am 1. September 2020, konnten die Instandstellungsarbeiten im Innern der Verenakapelle abgeschlossen werden. Die Kirchenbänke, der Tonplattenboden, die aufgehenden Wände mit den Apostelkreuzen, sowie die Ausstattung, wie Bildnisse, Figuren und andere Schmuckelemente erstrahlen wieder neu, ganz im Geiste der Grottenkapelle mit ihren zum Teil rohen Felsoberflächen an Wänden und Gewölben als charakteristischer Teil der Architektur. Die einmalige Stimmigkeit des Ortes, welche jeden Besucher berührt, ist wiederhergestellt.
Die Bürgergemeinde hat während der Restaurierungsarbeiten entschieden, das Dach der Kapelle mit einem sogenannten Unterdach auszurüsten. Diese Massnahme wurde ergriffen, weil die genaue Inspektion des Dachraumes über dem Gewölbe der Vorhalle, welche erst während der Bauarbeiten vorgenommen werden konnte, zeigte, dass lokalbedingt (direkt unterhalb der Felswand) ein besserer Schutz des Gewölbes über der Vorhalle erreicht werden kann.
Anschliessend wurde noch die mineralische Farbschicht an den äusseren Verputzflächen, welche bereits repariert sind, angebracht und das Gerüst entfernt.
Alle Instandstellungsarbeiten sind seit dem 26. September 2020 abgeschlossen und die St. Verenakapelle (jeweils von Dienstag bis Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr) "in neuem Glanz" wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Fotos zu den Instandstellungsarbeiten: